Die Grünen haben die größte Parteispende ihrer Geschichte erhalten. Der Spender hat das Geld durch den Verkauf von Bitcoins verdient.
© Quelle: Jens Kalaene/Stefan Sauer/ZB/dpa
Die Grünen freuen sich über die größte Einzelspende ihrer Geschichte. Moritz Schmidt aus Greifswald hat der Partei eine Million Euro überwiesen. Das Geld hat der Softwareentwickler aus dem Verkauf von Bitcoins – die er mittlerweile selber kritisiert.
Greifswald. Viel bekannt ist über den Mann, der den Grünen die größte Spende ihrer Geschichte ermöglicht hat, nicht. Er heißt Moritz Schmidt, kommt aus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern und arbeitet als Softwareentwickler. Am Dienstag erschien sein Name mit dem Betrag über eine Million Euro auf der Spendenliste des Bundestags. Hier werden alle Zuwendungen über 50.000 Euro an in Deutschland registrierte Parteien festgehalten.
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Die Partei hielt sich bedeckt, was Informationen über ihren großzügigen Spender angeht. Laut einer Grünen-Sprecherin hat er das Geld aus Bitcoin-Gewinnen, die er als „unverdienten Reichtum“ ansieht und „gesellschaftlich einsetzen möchte“. Er habe mit seiner Spende einen Impuls setzen wollen für einen Politikwechsel, hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz.
Fotos von sich im Internet hat Moritz Schmidt jüngst entfernt
Die „Ostsee-Zeitung“ (OZ) hat dem bislang unbekannten Moritz Schmidt hinterherrecherchiert. Demnach finden sich im Internet zumindest einzelne Informationen über den Mann, der unter anderem bei Twitter das Pseudonym Fusselwurm benutzt. Ein Bild bei einem Netzwerkportal zeigt laut OZ einen jungen Mann mit ungekämmtem Haar und einem breiten Grinsen. Doch aus seinem Profil auf der Plattform hat er sein Foto mittlerweile entfernt.
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Noch zu lesen sind dagegen seine beruflichen Stationen. 2005 begann Moritz Schmidt eine Ausbildung zum Fachinformatiker und Anwendungsentwickler. Danach folgten mehrere Stationen bei verschiedenen Arbeitgebern in verschiedenen Positionen. Seit Februar dieses Jahres ist er selbstständig.
Bitcoin machte Moritz Schmidt reich – heute kritisiert er die Währung
Dass er offensichtlich zum Millionär wurde, hat Moritz Schmidt seinem Geschick im Umgang mit Bitcoins zu verdanken. Als die Kryptowährung 2009 an den Start ging, kostete ein Bitcoin gerade einmal acht Cent. In den Jahren darauf stieg der Wert sukzessive an. Im Mai 2013 lag der Wert umgerechnet bei rund 68 Euro. Seit Herbst 2020 verzeichnet die Währung einen besonders rasanten Wertzuwachs: Kostete ein Bitcoin im September noch rund 9000 Euro, sind es derzeit etwa 50.000 Euro.
Wer also zum richtigen Zeitpunkt verkauft hat, konnte ordentlich Gewinn mitnehmen – so wie Moritz Schmidt. Doch inzwischen kritisiert er die Kryptowährung, die ihn reich gemacht hat, wie die Grünen mitteilten. Denn Bitcoins werden durch Rechenleistung erschaffen. Und je mehr Bitcoins es gibt, desto mehr Energie wird dabei verbraucht. Erkenntnissen der Universität Cambridge zufolge werden derzeit 121 Terawattstunden Strom für das Generieren der Kryptowährung eingesetzt – etwa ein Viertel des Gesamtverbrauchs pro Jahr in Deutschland.
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Das ist dem Mann, der eine Million Euro an eine Umweltpartei spendet, offenbar zu viel. Die Grünen können die Spende derweil gut gebrauchen: Sie liegen vor der Bundestagswahl im September aktuell nur knapp hinter der Union.
RND/jo
Author: James Garcia
Last Updated: 1702677841
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